Test

1700 Jahre Konzil von Nizäa

Ende November 2025 wird Papst Leo XIV. die erste Auslandreise seines Pontifikats unternehmen und die Türkei besuchen. Der Anlass sind die 1.700-Jahr-Feierlichkeiten des ökumenischen Konzils von Nizäa in Iznik. Im Gebiet der heutigen Türkei fand mit etwa 250 Konzilsteilnehmern diese wichtige kirchliche Versammlung statt, die zur Selbstvergewisserung des christlichen Glaubens führte. In der Christenheit gewann damals die arianische Irrlehre große Verbreitung. Der Priester Arius hatte die Göttlichkeit Jesu Christi bestritten. Demgegenüber hielt das Konzil fest: „Jesus Christus, der Sohn, ist aus dem Wesen des Vaters, Gott aus Gott, Licht aus Licht, wahrer Gott aus wahrem Gott, gezeugt, nicht geschaffen, dem Vater wesensgleich.“ In seinem diesjährigen Fastenhirtenbrief erinnerte unser Bischof, Dr. Michael Gerber, an die Bedeutung dieses Konzils für das Glaubenszeugnis damals und die nachfolgenden Jahrhunderte: „Weiterhin wuchs aus dem vielfältigen Zeugnis ein gemeinsames Bekenntnis. Dieses Bekenntnis fand vor genau 1700 Jahren, im Mai des Jahres 325, beim Konzil von Nizäa in dem Text seine gültige Form, den wir das Credo nennen. Wenn wir dieses Glaubensbekenntnis heute sprechen, dann verbindet es uns mit all den vielen Generationen von Getauften, die seit jenem Konzil in demselben Text ihren Glauben bekannt haben. Zugleich verbindet uns dieses Glaubensbekenntnis heute mit den Christen aller Konfessionen. Das Jubiläum von Nizäa ist ein Anlass zur Dankbarkeit für dieses große Zeichen der Einheit, das schwerer wiegt als alles, was seither zu Trennungen und Verwerfungen zwischen den christlichen Konfessionen geführt hat. Was damals für die Wege zwischen Kleinasien und Rom galt, das ist auch für uns heute von Bedeutung: Die Kraft des Zeugnisses lebt vom Wissen um das gemeinsame Bekenntnis und zugleich von der persönlichen Erfahrung. Denn die Menschen, die in Antiochia, in Ephesus oder Korinth das Zeugnis der Jüngerinnen und Jünger Jesu gehört haben, werden bisweilen kritisch nachgefragt haben: Wo und wann hat der Weg mit Jesus dich tief im Herzen berührt? Wo hat sein Weg deinen Weg bleibend verändert? Ja, diese Fragen werden sich die ersten Zeuginnen und Zeugen selbst gestellt haben, wenn sie schließlich in Kerkern auf Verhöre, Folter oder Hinrichtung warteten: Welche Erfahrung mit Jesus hat mich so geprägt, dass ich jetzt die Kraft habe, diesen, meinen Weg zu gehen?“