Zu einem realistischen Blick auf die Situation der Gemeinden bei gleichzeitigem Zutrauen auf Gottes Gaben hat der neue Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz in einem Hirtenwort zur Adventszeit 2024 mit dem Titel Hoffnung aufgerufen: ... Das bedeutet nicht, tatenlos abzuwarten oder zu meinen, die Dinge würden sich schon von selbst ändern. Der hoffnungsvolle Mensch arbeitet geduldig, aber mit Nachdruck daran, damit sich Dinge ändern. Er lässt nicht locker. Und: Zur Hoffnung gehört Mut, Dinge auszuprobieren. Zur Hoffnung gehört aber auch die Souveränität, Sackgassen, in die man geraten ist, zu verlassen und neue Wege zu probieren. Üben wir uns in diese Grundhaltungen ein: nüchtern sehen, was ist. Verschließen wir nicht die Augen davor, wo wir tatsächlich im Erzbistum Paderborn stehen: mit dem pastoralen Personal, mit den seelsorglichen und katechetischen Anstrengungen, mit dem Ehrenamt. Was geht und was schon lange nur noch mit Mühe oder – wenn wir ehrlich sind – gar nicht mehr geht. Zeit für Inventur in unseren Gemeinden, Gremien, Verbänden und pastoralen Orten! Betäuben wir dabei aber nicht die Trauer über den Verlust, die damit einhergeht! Loslassen tut wirklich weh. Daran kommen wir nicht vorbei. Dafür braucht es eine gute Sensibilität. Lassen wir uns aber auch nicht lähmen. Wenn wir von unserer Hoffnungsbotschaft überzeugt sind, werden wir nicht müde, nach neuen Wegen zu suchen, Ideen zu entwickeln, die Frohe Botschaft zu leben und zu bezeugen, statt den Verlust zu beklagen. Diese Haltung erhoffe ich mir von möglichst vielen! Es geht nicht um den Selbsterhalt der Kirche. Es geht um die Sendung der Kirche zu den Menschen. Dafür lohnt es sich, etwas zu wagen und Wege auch auszuprobieren. Bremsen wir nicht von vornherein neue Initiativen. Sagen wir nicht: Das bringt doch eh nichts. Vertrauen wir darauf, was der Prophet Jesaja über das Wort Gottes sagt: „Es kehrt nicht leer zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe“ (Jes 55,11). Überfordern wir uns aber auch nicht gegenseitig. Gestalten wir die Zukunft so, dass wir auf diesem Weg möglichst viele mitnehmen. Dazu braucht es kluge Unterscheidung und ein gutes Gespür, aber auch Hartnäckigkeit und Mut, tatsächlich konkrete Schritte zu gehen. ...“