Am Gedenktag der Muttergottes in Lourdes begeht die Kirche den Welttag der Kranken. Sie betet mit den Pilgern des großen französischen Wallfahrtsortes für die Kranken. Auch in der Werktagsmesse um 9.00 Uhr beten wir für unsere zahlreichen Kranken und gedenken des Ereignisses vor 162 Jahren: Am 11. Februar 1858 sah das vierzehnjährige Hirtenmädchen Bernadette Soubirous in einer Felsgrotte bei Lourdes zum ersten Mal die „Dame“, die sich als „die Unbefleckte Empfängnis“ vorstellte. Die Erscheinung wiederholte sich bis zum 16. Juli an weiteren siebzehn Tagen. Dabei lud Maria die Menschen zur Wallfahrt an diesen Ort, vor allem aber zu Gebet und Buße ein. Zu der Grotte, in der auch eine Quelle entsprang, sind seither Millionen von Pilgern mit ihren leiblichen und seelischen Nöten gekommen. Es gibt viele Gebetserhörungen und Heilungen, darunter auch einige anerkannte Wunder. Der Gedenktag „Unsere Liebe Frau in Lourdes“ wurde 1891 von Papst Leo XIII. genehmigt und 1907 von Pius X. auf die ganze Kirche ausgedehnt. In vielen Orten gibt es Lourdes-Grotten, bei denen Menschen Gnade, Kraft und Trost empfangen. Papst Franziskus schreibt in seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag der Kranken: Als Jesus die zweiundsiebzig Jünger aussendet (vgl. Lk 10,1–9), ersucht er sie, den Kranken zu sagen: „Das Reich Gottes ist euch nahe“ (V. 9). Das heißt, er will, dass sie helfen, auch die Krankheit, so schmerzhaft und schwer verständlich sie sein mag, als eine Gelegenheit zur Begegnung mit dem Herrn zu erkennen. Auch wenn wir nämlich in der Zeit der Krankheit einerseits unsere ganze geschöpfliche Schwachheit – körperlich, seelisch und geistig – spüren, so erfahren wir doch andererseits die Nähe und das Mitleid Gottes, der in Jesus mit uns gelitten hat. Er lässt uns nicht im Stich und überrascht uns oft mit dem Geschenk einer Zähigkeit, die wir uns nie zugetraut hätten und zu der wir aus eigener Kraft nie gelangt wären. Dann wird die Krankheit zur Gelegenheit einer Begegnung, die uns verändert, zur Entdeckung eines unerschütterlichen Felsens, an dem wir uns festklammern können, um den Stürmen des Lebens zu trotzen: eine Erfahrung, die uns, wenngleich unter Opfern, stärker macht, weil wir uns bewusster werden, dass wir nicht allein sind. Deshalb heißt es, dass der Schmerz immer ein Heilsgeheimnis in sich birgt, weil er uns den Trost, der von Gott kommt, ganz nah und real erfahren lässt.