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Warum kommen wir an Palmsonntag mit grünen Zweigen in die Kirche?

 Wie jedes Mal im Frühjahr zog Jesus mit seinen Begleitern zu Fuß nach Jerusalem hinauf, um dort das jährliche Paschafest zu feiern. In diesem Jahr schickte er zwei seiner Jünger in das vor ihnen liegende Dorf mit der Bitte, dort eine bestimmte Eselin mit ihrem Fohlen für ihn zu holen (Matthäus 21,1ff). Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, brachten die Eselin und das Fohlen und legten ihre Kleider auf sie. Jesus setzte sich darauf. Das ist geschehen, damit sich erfüllte, was durch den Propheten gesagt worden ist (Sacharja 9,9/Jesaja 62,11): „Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin. Ich vernichte die Streitwagen, vernichtet wird der Kriegsbogen. Er verkündet für die Völker den Frieden.“ Der Esel ist im Gegensatz zum damals kriegstauglichen Pferd ein friedliches, geduldiges Haustier. Als die Menschen, die sich zum Fest eingefunden hatten, hörten, dass Jesus nach Jerusalem komme, nahmen sie Palmzweige und zogen ihm entgegen. Sie empfingen ihn mit lauten Jubelrufen: „Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn, der König Israels!“ Die vor ihm hergingen, breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg (Johannes 12,12). Seit dieser Zeit beginnt die jährliche liturgische Feier des Einzugs Jesu nach Jerusalem am Palmsonntag auf der ganzen Welt mit einer Palmprozession. Je nach Land und Tradition bringen die Gläubigen verschiedene Zweige in unterschiedlichen Größen mit: In Israel sind es Palmzweige, in Kroatien Oli-venzweige. Bei uns in Deutschland sind es Zweige aus „Palm“-Kätzchen, Kirschlorbeer und Buchs. In Süddeutschland werden ausgeblasene Eier und weiß-gelbe Bänder (Kirchenfarbe) mit hineingebunden. Auch in unserer Gemeindebringen die Gottesdienstbesucher an Palmsonntag selbstgebundene Buchsbaumsträußchen mit.
In der Woche davor werden am Donnerstag und Freitag, den 10./11. April (bereits geschnittene) Buchsbaumspenden während der Öffnungszeiten des Pfarrbüros angenommen. Wenn genug zusammenkommt, können Frauen aus unsererGemeinde handgroße Palmzweige binden, die dann vor den Gottesdiensten erworben werden können.
Bereiten wir uns bewusst auf den Eintritt in die Heilige Woche vor und empfangen wir jubelnd Jesus, unseren König, dessen Friede die Welt übersteigt (Johannes 14,27). Nach dem Gottesdienst wird der gesegnete Palmzweig zuhause ans Kreuz gesteckt.